KLUFTINGERS REISETIPPS
Auf den Spuren von Kommissar Kluftinger
Sie überlegen, ob Sie ins Allgäu fahren? Wissen S’ was? Ich verrat Ihnen jetzt mal ein paar Tipps, was bei uns so zu sehen gibt.
Ganz unter uns, versteht sich. Da geht es dann auch nicht so zu wie bei den echten „Touristenattraktionen“.
Da haben Sie mehr von Ihrem Allgäu-Urlaub. Und ich auch, denn alle Tipps sind ziemlich weit weg
von meinem Wohnort Altusried.

Kartause Buxheim
Mit der Kunst habe ich’s eigentlich nicht so. Grad mit der modernen. Aber was in Buxheim bei Memmingen geboten wird, das verschlägt einem den Atem. Das Chorgestühl muss man gesehen haben. Mich hat zwar ein Fall hingeführt und mir läuft’s jetzt noch eiskalt den Buckel hinunter, wenn ich nur daran denke, aber beeindruckt war ich schon.

Abtei Ottobeuren
Wenn Sie Richtung Kempten fahren, dann kommen Sie an Ottobeuren vorbei. Ist nur ein kleiner Umweg. Die Basilika dort mit dem Kloster ist als Anlage noch viel größer und gewaltiger als die Kartause, aber trotzdem schön. Rokoko oder Barock oder… ist ja auch wurscht, jedenfalls beeindruckend. Wenn Sie Pech haben, ist halt grad ein klassisches Konzert drin. Wobei, die sind angeblich weltberühmt. Mei, wer’s mag…
![By Nyima.Karma (Own work) [<a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0">CC BY-SA 4.0</a>], <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AAlatsee_Lkr_F%C3%BCssen_Ostallg%C3%A4u.jpg">via Wikimedia Commons</a>](assets/images/e/Alatsee_Lkr_F%C3%BCssen_Ostallgaeu-b8b2d67b.jpg)
Alatsee Füssen
Der Alatsee war schon immer ein Geheimtipp. Also: Nicht weitersagen! Wunderschön, das smaragdgrüne Wasser in dem bewaldeten Talkessel, ringsum die Berggipfel – wem da nicht das Herz aufgeht, dem kann ich auch nicht helfen. Man kann in dem Bergsee sogar baden, aber der ist fei kalt, also nix für verwöhnte Städter, gell. Ich lass‘ das mit dem Baden, seit ich bei einem Fall von den Geheimnissen in den Tiefen des Gewässers erfahren hab: Purpurbakterien (deswegen heißt er auch der „blutende See“), Nazischätze und so. Einen Spaziergang ist er aber auf jeden Fall wert. Und Eintritt kostet’s auch keinen. Das Parken oben ist halt ein bissle teuer. Aber man kann ja auch unten parken und hochlaufen. Andererseits: So teuer ist dann auch wieder nicht.
![By Geolina163 (Own work) [<a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0">CC BY-SA 4.0</a>], <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AWikiProjekt_Landstreicher_Geotop_Eistobel_60.jpg">via Wikimedia Commons</a>](assets/images/4/WikiProjekt_Landstreicher_Geotop_Eistobel_60-a5e64853.jpg)
Eistobel
...ist nicht nur im Winter ein tolles Ausflugsziel. Da natürlich besonders, weil dann meterlange Eiszapfen von den Felsen hängen. Wie diese Stalagmiten … oder sind die, die hängen, jetzt die Stalaktiten? Zefix, dass ich mir das aber auch nie merken kann. Wurscht, im Sommer hängt eh nix. Aber die Wanderung durch den kühlen Bachtobel mit seinem Wasserfall ist ein Genuss. Besser als das Baden in unheimlichen Berg- oder überfüllten Baggerseen.
Bergbauernmuseum Diepholz
Das ist was für die ganze Familie, weil die Kinder da beim Springen im Heu jede Menge Spaß haben, während die Eltern sich gemütlich einen Wurstsalat schmecken lassen. Im Bergbauernmuseum kann man nicht nur durch den Verdauungstrakt einer Kuh laufen, aber das lieber besser nach dem Wurstsalat… Es gibt vor allem urige Bauernhäuser zu bestaunen und einen Streichelzoo mit original stinkenden Schweinen und Schafen - und das alles mitten in einem real existierenden Bauerndorf. Wer verstehen will, warum wir Allgäuer so sind, wie wir sind, also so kantig, verschroben, und - wenn Sie uns fragen - liebenswert, der muss hierher kommen und lernen, wie entbehrungsreich und einsam hier früher gelebt wurde.

Knappendorf Burgberg
Kühl ist es hier am Grünten. Es gibt ein Museumsdorf, wo man alles über den Bergbau im Allgäu lernen und eine Führung durch die Stollen der Erzgruben machen kann. Da brauchen Sie keine Klimaanlage mehr. Aber verkühlen Sie sich nicht, nachher bin ich noch schuld. Wenn die herbstliche Sonne vom klaren Himmel scheint, lohnt sich von Oberstdorf aus der Weg durch das wildromantische Trettachtal, um schließlich in Gerstruben zu landen, einem kleinen Bergbauerndorf, das so schön und so schön erhalten ist, dass es komplett unter Denkmalschutz steht. Alles. Die Kapelle, die Höfe und Gärten, das kleine Museum. Bloß nicht die Leute, die den Gasthof betreiben, wo man vorzüglich regional und saisonal speisen kann. Und wer von der wilden Romantik noch nicht genug hat, der steigt durch das Hölltobel ab - und schaut in so manchen Abgrund.

Glasmacherdorf Schmidsfelden
Jetzt stellen Sie sich vor: Statt nach Murano zu fahren, können Sie auch zu uns kommen. Denn im Allgäu gibt’s das Glasmacherdorf Schmidsfelsen, inklusive Museum und Werkstatt. Und da können Sie auch einkaufen. Ich würd’ zu Trinkgläsern raten, die kann man nämlich benützen. Ganz im Gegenteil zu den Vasen, die sich die Erika immer wünscht. Ich kauf’ doch keine Vase. Das zieht nur wieder Investitionen in Form von Blumen nach sich.

Dengelstein
Keltische Kultstätten haben wir hier im Allgäu auch zu bieten. Wenn Sie so was mögen, hätt’ ich was für Sie: den Dengelstein im Kemptener Wald. Ein Mordstrumm Findling ist das, im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich hab da schon einen mehrfachen Mörder dingfest gemacht. Aber seien Sie so nett und lassen’S mir die Steinpilze ringsum stehen. Wie, Sie mögen kein Gemüse, das Sie selber suchen müssen? Dann gehen’S doch nach Wangen, da gibt es den weltbesten Leberkäs und fantastische Seelen. Fragen Sie sich einfach zum Fidelisbäck durch, den kennt da jeder. Den Namen lernen in Wangen die Kinder, bevor sie Mama und Papa sagen.
Allgäutipps von Michael Kobr und Volker Klüpfel

Essen & Trinken
Die Allgäuer Küche ist ungefähr so leicht wie das Gestein der Alpen. Wer dennoch in beeindruckender Kulisse erfahren will, zu welchen Höchstleistungen sie fähig ist, muss ist Restaurant Schlossanger Alp oberhalb von Pfronten, auf über 1100 Metern nahe der Burgruine Falkenstein.
Hier werden die tollsten Gerichte aus Allgäuer Produkten gezaubert. Und wer zu tief ins Weinglas geschaut hat, übernachtet im Hotel und macht am nächsten Tag ein ‘bissle Wellness’.
Bodenständig geht es im Gasthof zum Stiefel in Bettrichs zwischen Altusried und Legau zu. Wo Klufti seinen ‘Goggl’ holt, um sich die Kosten fürs Getränk zu sparen, lässt es sich einfach und gut speisen. Wer was anderes als Huhn bestellt, wird zwar seltsam angeschaut, aber trotzdem bedient.

Kunst
Böse Zungen behaupten, im Allgäu könnten sie nicht mal vernünftige Bücher schreiben. Tatsächlich gibt es aber hier, neben dem reichen kunsthistorischen Erbe, herausragendes Zeitgenössisches zu bestaunen. Zwei besonders bemerkenswerte Museen befinden sich im Unterallgäu: das Museum Dieter Kunerth, ein architektonisch gelungener Neubau zu Füßen der barocken Basilika, in der einer der vielseitigsten bildenden Künstler der Region seine Werke zeigt. Und die Kunsthalle Memmingen, die in einem aufwändig restaurierten historischen Bauwerk beachtenswerte Ausstellungen internationaler Künstler zeigt.

Mitbringsel
Wer im Allgäu Urlaub macht, der muss seinen Lieben daheim schon was mitbringen. Und weil jeder schon genügend Schneekugeln und Kuhglocken in der Schublade hat, nimmt man da am besten was, das man verbrauchen kann. Vorzüglichen Biokäse von glücklichen Allgäuer Kühen gibt es in der wunderschönen Oberen Mühle Hindelang .
Wer es nicht so mit Milchprodukten hat, kriegt hier übrigens auch Wurst und Schnaps aus der Region. Und einen Antiquitätenladen gibt’s obendrein.

Burgen
Wer etwas für alte Gemäuer in spektakulärer Lage übrig hat, der sollte den beiden Burgruinen Burg Eisenberg und Burg Hohenfreyberg zwischen Pfronten und Seeg einen Besuch abstaatten. Nicht nur, weil sich die Kinder hier fühlen wie Ritter Xaver oder das Burgfräulein Edeltraut - so heißen die im Allgäu eben -, sondern auch, weil man von den Zinnen der auf zwei Bergkuppen gelegenen Anlage einen tollen Blick auf die Berge und Seen des Ostallgäus hat. Eine gute Alternative zu Neuschwanstein und Hohenschwangau - und von fernöstlichen Reisebussen bislang gänzlich verschont, wie man hört.

Die Allgäukarte
Begeben Sie sich mit der Kluftinger-Karte auf die Spuren des Kommissars und erkunden Sie alle Schauplätze der Bücher sowie einiger Filme.
Die Karte erhalten Sie im ausgewählten Buchhandel und bei den Fremdenverkehrsämtern oder hier zum Download.
Weitere Informationen gibt es hier: https://extranet.allgaeu.de/

Geführte Touren
Sie wollen die Tat- und Drehorte des kultigen Kommissar Kluftinger vor Ort erleben?
Die Unterallgäuer Gästebegleitung fährt Sie zur sagenumwobenen Kartause Buxheim, zum filmischen und tatsächlichen Polizeirevier sowie zu den Tat- und Drehorten von "Erntedank", "Milchgeld" "Laienspiel" und "Schutzpatron". Auf Wunsch natürlich auch gerne zu "Grimmbart", wenn es die Zeit noch zulässt. Unterwegs dürfen natürlich Originalzitate aus den Büchern nicht fehlen.
Und Kässpatzenessen gibt´s im kultigsten Wirtshaus der Region! Alles in allem: eine liebenswerte, kultige Allgäufahrt mit kriminellen Inhalten.

Füssen
Die Krimitour „Seegrund“ führt an den Tatort am Alatsee. Die Wanderführerin liest dort aus dem dritten Kluftinger- Kriminalroman der Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr und erzählt von den Sagen, Geschichten und historischen Begebenheiten, die den Hintergrund für Kluftingers Ermittlungen darstellen.